Samstag, 21. Februar 2015

Buxtehude

Das Wetter soll sonnig werden, ich habe frei und kann einfach nicht drinnen sitzen. Also suche ich ein neues Ausflugsziel heraus. Buxtehude - mit der S-Bahn in ca. 30 min ab dem Hauptbahnhof erreichbar (mit der Regionalbahn geht es noch schneller) - wird mir hoffentlich einige schöne Foto-Motive bieten. Die Internetseite der Stadt sieht schon mal sehr nett aus und so mache ich mich kurz entschlossen auf den Weg.

Vom Bahnhof führen schon mal Schilder direkt in die Altstadt. So mag ich das!

Eine Stadt wie aus einem Kindermärchen - und tatsächlich steht Buxtehude im Zeichen von Hase und Igel. Überall sind diese Wahrzeichen zu finden. Ansonsten stelle ich auf meinem Weg erst mal nicht so viel märchenhaftes fest. Als der Kirchturm von St. Petri sichtbar wird, werden auch die Häuser langsam älter und damit hübscher. In der Altstadt selbst finden sich dann unglaublich viele prächtige Gebäude, vor allem Fachwerk ist vertreten und teilweise sehr schön verziert. Die Sonne lässt sich zwar noch nicht wirklich blicken, aber ich fange natürlich trotzdem schon mal an zu knipsen.






Flehtenkieker
So richtig begeistert bin ich bisher noch nicht. Zwar gibt es einige wirklich prächtige Gebäude und überall verschiedene Skulpturen, z.B. den berühment Flehtenkieker oder den Has'-und-Igel-Brunnen, aber leider ist wenig alter Baubestand zusammenhängend erhalten. Das heißt es gibt zwar wirklich viele tolle, alte Häuser, aber selten ganze Straßenzüge und dazwischen meist auch immer wieder neuere Bauten. Hm, ich gebe zu, ich bin da etwas verwöhnt.
Überrascht bin ich wie viele Friseur-Läden es hier gibt. Teilweise drei in einer Straße! Teegeschäfte sind auch häufiger vertreten, aber daneben gibt es aber auch immer wieder kleine, einzigartige Läden.








Ein paar Dinge finde ich wirklich besonders großartig.
Das Innere der St.Petri-Kirche zum Beispiel! Schon die Tür finde ich sehr hübsch und dann sind die Bögen und Säulen des Kirchenschiffs mit gemalten, bunten Bändern verziert. Ansonsten ist die Kirche weiß, was ich sehr schön finde (das wirkt nicht so überladen). Außerdem muss man mit der Iso-Zahl nicht ganz so hoch gehen ;-)
Kanzel und Altar stammen aus dem Barock (17. und 18. Jh.) und brechen in ihrer reichen Ausschmücken ein bisschen den ansonsten gotischen Kirchenbau. Auch die Orgel ist ein echter Blickfang. 
Der nette Aufseher in der Kirche, den ich höflich frage, ob ich fotografieren darf, knipst mir sogar extra noch die Beleuchtung des Mittelschiffs an. Dadurch ist es gleich noch mal etwas heller. "Außerdem," verrät er mir "stammen die Leuchter auch aus dem 16. Jh."
























Nach der Begeisterung in der Kirche ärgere ich mich ein bisschen als ich den Marktplatz erreiche. Dort ist nämlich gerade Markt. Naja, okay, bestimmt ist das sehr nett für die Anwohner, aber zum Fotografieren doch etwas unpraktisch. Also setzte ich mich erst mal in eines der vielen netten Cafès und trinke einen Kaffee. Das schadet schließlich nie. Das Cafè "Pfeffertörtchen" ist unglaublich süß eingerichtet. Hier kann man sogar allerlei Spezialitäten und Deko-Artikel erwerben und die Atmosphäre ist sehr hell und freundlich. Ich habe mich sofort wohl gefühlt. Der Mann, der mich bedient, ist zwar etwas brummig (typisches Nordlicht eben), verrät mir aber, dass der Markt bald zu Ende ist. Aha, das passt ja perfekt!








Flethanlage
Frisch gestärkt mache ich mich auf dem Weg zum Museum, das allerdings noch geschlossen hat. Also doch noch mal zurück zum Hafen - Marschtorzwinger und Flethanlage begutachten. Auch ein paar Reste der Stadtmauer und das Glockenspiel am Stavenort lassen sich finden.






Das Museum von außen (Ansicht vom Markt her)
Dann ist es endlich 14.00 Uhr und ich kann in das Museum für Regionalgeschichte und Kunst eintreten. Dort bin ich erst mal von den moderaten Preisen überrascht. Gerade Museen in kleineren Städten müssen ja häufig um jeden Euro kämpfen. 
Und dann überrascht mich das Museum immer mehr. Ich bin ganz begeistert von der großartigen Ausstellung! Es wird ein kurzer Rundblick um die Geschichte Buxtehudes geboten und teilweise wirklich außergewöhnliche Fundstücke ausgestellt. Besonders die Überreste der Totenkrone finde ich großartig! Ein ganz besonderer Fund, der aus einem Grab in der Kirche stammt. Jaja, da kommt der Archäologie-Fan wieder durch. Auch die liebevoll eingerichteten "Bürgerzimmer" aus verschiedenen Epochen sind sehr anschaulich. Außerdem gibt es in dem Museum Räume mit Hase-und-Igel-Geschichten, die nicht nur für Kinder gedacht sind (so entdecke ich zum Beispiel ein Mecki-Buch, welches mir mein Vater früher immer vorgelesen hat) und eine Abteilung mit moderner Kunst. Auch die Mitarbeiterinnen im Museum sind unglaublich nett und geben mir gleich noch ein paar Ausflugstipps und einen Stadtplan mit. Habe ich jetzt genug geschwärmt? Leider darf man in der Ausstellung keine Fotos machen (obwohl man so einen tollen Blick aus dem obersten Raum hat), aber das Gebäude ist auch von außen sehenswert.



Als ich aus dem Museum komme scheint tatsächlich die Sonne! Und obwohl es schweinekalt ist, liegt schon ein kleiner Hauch Frühling in der Luft. Das Wetter lässt die Fotos gleich noch mal besser werden. Die Marktstände sind auch alle abgebaut und ich kann endlich das Rathaus komplett fotografieren (sieht man mal von den jetzt entstehenden Schatten ab). 





Es könnte so malerisch sein.... wenn das Schild nicht wäre ;-)
Das Fazit des heutigen Tages: Eine nette Stadt für einen kleinen Ausflug, den man gut mit einem Bummel durch kleine Läden oder nette Cafés kombinieren kann. Außerdem lohnt sich auf jeden Fall der Besuch des Museums und der St. Petri Kirche. Wahnsinnig viel Zeit muss man jedoch nicht einplanen um alle Sehenswürdigkeiten und die gesamte Altstadt zu sehen.




Detail an der Kanzel in St.Petri






Detail einer Hausfassade











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